Kuscheliger Strick: Wolle und Kaschmir richtig pflegen

Schaut ihr eigentlich regelmäßig auf die Materialzusammensetzung eurer Kleidung? Bei mir wandert der Blick beim Shopping immer zuerst aufs Etikett. Bei einer leichten Bluse aus synthetischen Fasern drücke ich auch mal ein Auge zu, aber bei Strick gibt es keine Kompromisse:

Die Zeiten von Fast Fashion Strick zu 39,99 € aus Polyester und Acryl sind für mich endgültig vorbei.

Lieber setze ich auf einen gesunden Materialmix (max. 1/3 synthetische Fasern) oder wenn möglich zu 100% auf Naturfasern. Aber welche Naturfaser ist wirklich schön weich und wie wäscht man sie richtig?

Hilfe, mein Wollpullover kratzt!

Wolle kommt nicht nur für klassischen Strick, sondern auch für Mäntel, Blazer und Hosen zum Einsatz. Häufig wird sie im Materialmix mit Viskose oder Polyamid verwendet. Besteht ein Teil aber überwiegend aus Polyester und Acryl und ist nur ein geringer Anteil Wolle enthalten, ist das Teil häufig günstiger.

Tierische Fasern können sich auf empfindlicher Haut kratzig anfühlen. Am weichsten und feinsten sind Merinowolle und Kaschmir – wenn sie eine gute Qualität haben und vernünftig verarbeitet sind sollten sie nicht kratzen.

Wenn ein Kleidungsstück nur leicht pickst, trage ich ein dünnes Shirt aus Baumwolle darunter um den direkten Kontakt mit der Haut zu vermeiden. Denn Strick aus Naturfasern wärmt deutlich besser als Acryl und Polyester und sieht auch hochwertiger aus.

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Warm, Wärmer, Wolle

Schafwolle – wird am häufigsten verwendet und von Schafen gewonnen. Sie ist unempfindlich gegenüber Schmutz und temperaturausgleichend. Außerdem sorgt sie auch bei Feuchtigkeit für ein trockenes Hautgefühl.

Good to know: Wird die Wolle von lebenden Tieren gewonnen, wird sie als Schurwolle bezeichnet.

Kaschmir – im Gegensatz zu Schafwolle ist Kaschmir sehr fein, leicht und kratzt nicht. Es speichert Wärme außerdem 6 mal besser und ist daher ideal für kalte Tage. Die leichte Faser ist sehr beliebt und wirkt außerdem edel. Sie ist geruchs- und schmutzabweisend, benötigt jedoch besondere Pflege. Kaschmir sollte nur gewaschen werden wenn nötig. Dann bei 30C im Wollprogramm mit Wollwaschmittel und nicht in der überfüllten Maschine. Liegend trocknen, im Trockner Kaltluft verwenden.

Alpaka – wird besonders häufig bei Strickpullovern oder Cardigans verwendet, denn Alpakawolle besitzt ausgezeichnete Wärmeeigenschaften. Sie speichert die Wärme besser als jede andere Wolle und ist außerdem reißfester. Die Fasern sind robust, langlebig und schmutzabweisend. Einfaches auslüften genügt um Alpakawolle wieder frisch zu bekommen. Alpaka kratzt kaum bis gar nicht, besonders weich ist Baby Alpaka Wolle.

Mohair zählt zu den edelsten und kostbarsten Wollarten. Die Wolle stammt von der Angoraziege, ist fein und leicht, hält aber trotzdem warm. Je jünger die Ziege, desto weicher die Wolle. Sie ist ebenfalls Wasser- und schmutzabweisend. Leider empfinde ich die meisten Strickteile mit Mohair-Anteil als besonders kratzig, weshalb ich diese Faser meide.

Merino Wolle – besonders weiche Wolle, die nicht kratzt und daher auch direkt auf der Haut getragen werden kann. Sie kühlt wenn’s warm ist, wärmt wenn’s kalt ist und knittert kaum. Ein großer Vorteil ist auch, dass sie nicht müfft und daher seltener gewaschen werden muss.

3 Tipps zum Waschen und Pflegen von Wolle

Tipp 1: Lüften statt Waschen

Häufig ist es gar nicht nötig Wolle zu waschen, denn unangenehme Gerüche verschwinden meist durch auslüften. Müssen doch einmal Flecken entfernt werden, sollte Wolle vorsichtig von Hand bei max. 30 Grad gewaschen werden. Dabei reicht es, das Kleidungsstück durch das Wasser zu schwenken und vorsichtig zu kneten. Manche Kleidungsstücke dürfen auch im Wollwaschprogramm gewaschen werden. Beim Waschen unbedingt ein Wollwaschmittel oder PH-neutrales Shampoo verwenden.

Tipp 2: Liegend trocknen

Nasse Wollfasern sind besonders empfindlich. Auf keinen Fall sollten sie ausgewrungen werden. Besser in ein Handtuch einrollen und vorsichtig ausdrücken. Danach das Kleidungsstück zum trocknen auf den Wäscheständer legen – am besten mit einem trockenen Handtuch darunter um Abdrücke zu vermeiden.

Bügeln ist bei Kleidungsstücken aus Wolle selten notwendig. Wenn doch, genügt meist der Steamer oder der Dampf aus einem Dampfbügeleisen. Auf keinen Fall sollte das Bügeleisen direkt mit dem Kleidungsstück in Berührung kommen. Lieber ein feuchtes Handtuch dazwischen legen um die Fasern zu schonen.

Tipp 3: Pilling behandeln

Auch bei Naturfasern können sich durch Reibung kleine Knötchen (=Pilling) bilden. Bei billiger Kleidung aus Acryl ärgerte mich das bisher furchtbar, doch auch bei Naturfasern ist das ein normaler Vorgang. Man kann Pilling hinauszögern, in dem man das Kleidungsstück beim Waschen auf Links dreht und ein Wäschesäckchen verwendet. Hin und wieder kommt dann aber doch der Fusselrasierer (Affiliate Link) zum Einsatz – nach der Behandlung ist die Oberfläche wieder glatt und fast wie neu.

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1 Kommentar

  1. Kathrin
    9. November 2021 / 10:14 am

    Hallo! Ich folge Dir schon lange auf Insta und bin ein großer Fan von Deinem Style! Kannst Du mir bitte verraten, wo Du diesen tollen Perlenring her hast? So einen ähnlichen hatte ich mal und der ist leider dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen (war Modeschmuck und ich hatte ihn mal auf einem Obstmarkt gekauft ;-))

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