Verrückt wie die Zeit verfliegt. Seit Juni diesen Jahres sind wir schon drei Jahre verheiratet und doch fühlt es sich an, als wäre der große Tag erst gestern gewesen. Unser Tag war so unbeschreiblich schön, emotional, intensiv und so voller Liebe, dass er mir für immer ganz klar in Erinnerung bleiben wird. Die Zeit der Vorbereitung und der Hochzeitstag selbst war so aufregend, dass ich auch 3 Jahre später immer noch ganz verrückt nach dem Thema Hochzeit bin. Ich lese immer noch gerne Hochzeitszeitschriften und liebe Hochzeitsfotos. Vielleicht geht es euch ja genauso? Ganz besonders spannend finde ich Hochzeitsberichte anderer Bräute. Dieser Bericht ist für alle zukünftigen Bräute, Hochzeitsverliebten und für alle die gerne in Erinnerungen schwelgen!
Holt euch am besten einen Kaffee und macht es euch gemütlich. Der Artikel ist lang!
PROPOSAL
Der Heiratsantrag kam völlig unerwartet und hat mich deshalb total aus den Latschen gehauen. Wir waren gerade in New York und erfüllten uns mit dieser Reise einen lang gehegten gemeinsamen Traum. Am dritten Abend sind wir sehr spät hoch aufs Rockefeller Center, um dort auf der Aussichtsplattform das Lichtermeer von Manhattan zu bewundern. Als wir dort oben standen, hörte ich von irgendwoher Musik spielen. Empire State of mind von Alicia Keys, Just the way you Are und schließlich Marry You von Bruno Mars. Zunächst habe ich überhaupt nicht orten können, woher die Musik kam. Mr_Ker spielte sie über sein Handy ab, dass in seiner Jackentasche steckte. Und obwohl es spätestens beim letzten Song offensichtlich war, kapierte ich nichts.
Ich war allerdings schon die ganze Zeit aus einem mir völlig unbekannten Grund schrecklich nervös. Wenn ich nervös bin, rede ich wie ein Wasserfall! Ich habe also alle drei Songs lang völlig wirres, zusammenhangloses Zeug geredet! Mr_Ker kam daher erstmal gar nicht dazu, seine Frage zu stellen 😀
Da mir Nervosität auch immer ungemein auf den Magen schlägt, wurde mir übel und ich hatte bald das Bedürfnis mich hinzusetzen. Ich hatte aber immer noch keine Ahnung, was los war. Als ich saß, nutzte Mr_Ker die Gelegenheit und ging auf die Knie. Er erzählte irgendetwas. Doch ich verstand kein Wort. Noch bevor ich realisierte was da gerade passiert, flippten die übrigen Touristen um uns herum völlig aus. Sie hatten sofort bemerkt, dass hier gerade jemand einen Antrag bekam. Ich hörte überall nur euphorisches Gequieke „OMG!!! Take a picture! Take a picture!“ und hatte das Gefühl, dass die Zeit stehen blieb, aber auch, dass alles gleichzeitig passierte. Mr_Ker sprach, schob mir einen Ring über den Finger und stellte vermutlich die entscheidende Frage. Vermutlich. Denn das war alles so aufregend, unerwartet und intensiv, dass ich nicht in der Lage war, mich auf irgendetwas zu konzentrieren. Meine Sinne hatten ausgesetzt. Kennt ihr diesen Effekt in Filmen, wenn in dramatischen Momenten alles in Zeitlupe abläuft, das Bild verschwimmt und alle Stimmen scheinen weit weg zu sein? Ganz genauso fühlte es sich an! Ich weiß bis heute nicht, was er alles zu mir gesagt hat. Ich hörte mich nur immer wieder selbst sagen: „Oh mein Gott! Passiert das gerade wirklich? … Oh mein Gott!“ Es dauerte eine eine Weile bis ich mich beruhigt hatte. Eine eindeutige Antwort habe ich ihm jedenfalls an diesem Abend nicht mehr gegeben 😉 Habe ich schlichtweg vergessen! Gut, dass Mr_Ker mir das nicht übel genommen hat und sich meine Antwort einfach denken konnte 😉
ENGAGED
Verlobt! Unglaublich, ich war verlobt! Ich habe immer wieder meinen hübschen Verlobungsring angestarrt und dieses Wort wiederholt. Verlobt! Und ich konnte diese Nachricht noch nicht teilen, denn wir blieben noch weitere drei Tage in New York! Ich wollte es meiner Familie und unseren Freunden natürlich persönlich und nicht über Whatsapp oder Telefon sagen. Also riss ich mich zusammen, bis wir wieder zu Hause waren. Da ich mir nie viel aus Hochzeiten gemacht habe, hatte ich keine großen Ansprüche an diesen Tag. Ein schlichtes weißes, bodenlanges Kleid, ein Termin im Standesamt und ein schickes Essen mit unserer Familie und unseren engsten Freunden. Das war der Plan, bis ich anfing Hochzeitszeitschriften zu kaufen und Bilder auf Pinterest entdeckte. Plötzlich kreisten meine Gedanken um hübsche Papeterie, ein unvergessliches Brautkleid und eingelegte Hibiskusblüten im Begrüßungssekt. Jeden Tag entdeckte ich neue Möglichkeiten. Es war wie eine Infektion. Ich war im Hochzeitsfieber! Hier konnte ich meiner Kreativität freien Lauf lassen, mich in der Liebe zum Detail verlieren und einen unvergesslichen Tag planen. Ich wollte keine 0815 Hochzeit mehr. Ich wollte eine moderne Hochzeit im amerikanischen Stil.
THE DRESS
Was macht Frau als erstes wenn eine Hochzeit ansteht? Natürlich ein Kleid kaufen! DAS Kleid! Der Hochzeitstermin stand zwar noch nicht fest, aber ich konnte es einfach nicht erwarten. Also vereinbarte ich einen Termin im Brautmodengeschäft und stand nur drei Wochen nach der Verlobung inmitten von Brautkleidern. Meine Brautstylistin empfing meine Mama, meine Schwester und mich und führte uns in eine große, geräumige Umkleide. Meine Mama und meine Schwester nahmen auf einer kleinen Couch Platz und nippten aufgeregt an ihrem Sekt. Ich wurde gefragt wonach ich suchte und nachdem wir durch die Gänge voller Kleider spaziert waren – „Wie wäre es mit diesem hier? Hm, ja vielleicht. Und was ist mit diesem? Nee. Das gefällt mir nicht. Das hier vielleicht?“- kamen wir schließlich mit neun Kleidern zurück in unsere geräumige Kabine. Ich hatte mir neun Mermaidkleider ausgesucht. Das erste Kleid bestand aus feinster Spitze, der Rock aus mehreren Lagen Tüll, um die Taille lag ein Band, dass man am Rücken zu einer großen Schleife binden konnte und welches vorne mit weißen und transparenten Perlen und Strass bestickt war. Natürlich habe ich alle neun Kleider durchprobiert. Am Ende blieben zwei Kleider übrig, welche in die engere Wahl kamen. Das erste Kleid aus Spitze und Tüll und ein weiteres aus Taft, dessen Rücken vom Ansatz bis zum Saum mit Knöpfen verziert war. Ich spürte bei der Anprobe, dass Spitze und Tüll mehr „ich“ war als Taft es jemals sein konnte. Aber man steht in dem Moment irgendwie ein bisschen neben sich und will ja keine falsche Entscheidung treffen. Man will nicht Kleid Nr.1 kaufen und zu Hause dann doch ständig an Kleid Nr.2 denken müssen. Also gingen wir im angrenzenden Café einen Kaffee trinken, damit ich mir die Entscheidung in Ruhe durch den Kopf gehen lassen konnte. Ich war mir einfach nicht ganz sicher. Dieses berühmte „Das-ist-mein-Kleid“-Gefühl wollte sich einfach nicht einstellen. Ich durfte beide Kleider nochmal anprobieren und stand gerade mit dem Tüllkleid vor dem Spiegel. Immer noch maximal unentschlossen. Und dann kam die Beraterin mit Trick 17. „Ich gehe Ihnen mal einen Schleier holen.“ Weg war sie. Ich hatte ihr vorher deutlich gesagt, dass ich Schleier spießig finde und deshalb auf keinen Fall einen Schleier möchte. Aber ich hatte gar keine Gelegenheit mehr zu widersprechen. Wenige Sekunden später steckte ein bodenlanger, mit breiter Spitze gesäumter Schleier auf meinem Kopf. Ich bekam tellergroße Augen! Hinter mir brachen meine Mama und meine Schwester halb in Tränen aus. Ich sah aus wie eine Braut! Zum ersten Mal fühlte ich mich auch tatsächlich wie eine Braut! Ohne den Schleier war das Outfit irgendwie unvollständig. Aber jetzt spürte ich es deutlich: Das ist mein Kleid! Und der Schleier muss auch mit!
THE WEDDING PROJECT
Wir planten 13 Monate lang. Jeden Tag verbrachte ich Stunden vor Pinterest, amerikanischen Hochzeitsblogs und verpasste keine Ausgabe der Weddingstyle. Aber: Wer die Wahl hat, hat die Qual! Bei unendlich vielen Möglichkeiten ist es wirklich nicht ganz einfach, sein eigenes Hochzeitskonzept zu entwickeln. Ich kann gar nicht zählen wie häufig ich meine Entscheidungen wieder umgeschmissen habe, bis ich endlich zufrieden war. Mr_Ker war zum Glück eine wirklich große Hilfe. Er interessierte sich für jedes Detail, hatte immer eine Meinung und übernahm den organisatorischen Teil, sodass ich mich auf die Gestaltung konzentrieren konnte.
Würden wir ein Thema haben? Wo würden wir heiraten? Wo sollte die Feier stattfinden? Wieviele Gäste laden wir ein? Wie hoch ist unser Budget? Buffet oder Menü? DJ oder Band? Es gab soviel zu entscheiden! Als erstes gingen wir auf die Suche nach einer Location. Doch entweder wir verschluckten uns an den happigen Preisen oder die Location war bereits über ein Jahr im Voraus ausgebucht. Durch einen glücklichen Zufall stolperte ich bei einer der vielen Internetrecherchen über ein Hochzeitsforum, indem ein Hotel im Wald als Location empfohlen wurde. Nach den ganzen Enttäuschungen führen wir ohne große Erwartung hin und staunten nicht schlecht. Das Hotel war romantisch aber nicht altmodisch oder kitschig, es gab einen großen Feststaal mit runden Tischen, großen Chandeliers und das beste: die Standesamtliche Trauung konnte vor Ort stattfinden! Nachdem die Location gebucht war, konnte es richtig losgehen. Wir veranstalteten ein kleines Fotoshooting in einem Weizenfeld für die Save-the-Date Karten, Wir entschieden uns gegen ein Thema, aber für eine Hochzeitsfarbe und ich begann ein Design für die Papeterie zu entwickeln. Ich wollte es modern, elegant und amerikansch aber auf keinen Fall zu überladen. Ich bastelte alles selbst, von den Einladungen, über Menükarten, Platzkarten, Schildern für die Candybar, Accessoires für die Hochzeitsfotos, Props für den Photobooth, bis hin zur Cardbox und den Anhängern für die Weddingbubbles. Zwischendurch hab ich mich zwar gefragt, was ich mir da eigentlich angetan habe, aber letztendlich hat es riesen Spaß gemacht! Wir hatten das große Glück, dass uns die Location bei der Gestaltung in jedem Punkt entgegenkam und auch das Standesamt unsere Wünsche wie bei einer freien Trauung umsetzte.
THE BIG DAY
Nach einer unruhigen Nacht (hallo Nervosität) wurde ich am Hochzeitsmorgen sehr früh wach. Mr_Ker war bereits aufgestanden, da er vor der Trauung noch einiges organisieren musste. Blumen abholen und zur Location bringen, dort die Tischdekoration im Festsaal fertig stellen, überall nochmal nach dem rechten sehen, den Saal für die Trauung herrichten. Ich sprang aus dem Bett und unter die Dusche. Eine Stunde später standen meine Schwester und ihre beste Freundin vor der Tür. Meine Schwester war Trauzeugin und musste mir seelischen Beistand leisten, während ihre beste Freundin mir die Haare hochsteckte. Ich habe keine Sekunde kalte Füße gehabt. Die Nervosität rührte einzig und allein daher, dass heiraten sich einfach wie eine riiiesige Sache anfühlte! Abgesehen davon hatte ich durch die lange und intensive Vorbereitung eine unfassbar große Erwartung an diesen Tag. Eine gefährliche Sache. Aber das ist hier ausnahmsweise erlaubt und völlig normal. Während der letzten Vorbereitungen trudelte noch meine beste Freundin ein, seelischen Beistand kann man schließlich nie genug haben. Außerdem war es wirklich schön, die Zeit vor der Trauung mit meinen Mädels zu genießen! Zu viert haben wir uns dann mit Gepäck und Brautkleid im Kleidersack in einen kleinen Twingo gequetscht und sind zum Hotel gefahren. Vor dem Hotel erwartete mich bereits meine Mama, die mich auf unser Zimmer brachte. Mr_Ker würde sich im Zimmer seiner Groomsmen fertig machen, damit wir uns erst zur Trauung sahen. Ich hatte Mr_Ker eine Karte geschrieben, die meine Schwester ihm brachte, während er im Zimmer der Groomsmen gerade aus der Dusche stieg. Zeitgleich wurde mir ein Brief und ein Strauß Rosen von Mr_Ker überbracht! Das wir beide die gleiche Idee hatten, rührte mich das erste mal an diesem Tag zu Tränen!
Trauung, Sektempfang, Dinner und anschließende Party fanden im Hotel statt, was es für uns und auch für alle Gäste sehr unkompliziert machte. Die Trauung war für 15 Uhr geplant. Jetzt war es 14:45 Uhr und ich wollte so langsam mein Kleid anziehen. Doch meine Mama war der Meinung, dass ich mir ruhig Zeit lassen sollte, die Braut müsse ein paar Minuten zu spät kommen. Als ich fertig angezogen war, kam mein Papa um mich abzuholen. Er sah mich das erste mal im Brautkleid und war so gerührt! Vor dem Saal warteten bereits meine Bridemaids. Es war bereits nach 15 Uhr und drinnen wurde vor allem Mr_Ker langsam ziemlich nervös. Für den Einzug hatten wir uns A Thousand Years von Christina Perry ausgesucht. Auf dem Weg durch den Saal nahm ich nur Mr_Kers Blick wahr. Er hatte Tränen in den Augen und als ich bei ihm ankam, fiel jegliche Nervosität von mir ab. Ich wusste einfach: Genau hier gehöre ich hin! Die Trauung war wunderschön und sehr persönlich. Meine Schwester hatte eine Sandzeremonie organisiert – ein Hochzeitsbrauch aus den USA als Alternative zur Hochzeitskerze. Dabei gießen Braut und Bräutigam abwechselnd verschiedenfarbigen Sand in eine Vase. So entsteht ein wunderschöner Schichtlook. Das Zusammenfließen des Sandes symbolisiert die Verbindung, die Braut und Bräutigam mit der Heirat eingehen. Die Schichten des Sandes sind nun untrennbar verbunden, ebenso wie das Brautpaar. Diese Vase hat nun einen Ehrenplatz bei uns zu Hause und ist eine tolle Erinnerung an unsere Trauung. Anschließend gab es einen Sektempfang und nachdem alle Gäste gratuliert hatten, zogen wir uns zurück um ein paar Fotos zu machen. Am frühen Abend baten wir die Gäste in den Festsaal zum Buffet und zur anschließenden Party. Die Stimmung war unbeschreiblich und ich hatte den ganzen Abend den Wunsch, dass dieser Tag nie vorbei gehen durfte! Wir feierten und tanzten bis 4 Uhr morgens und fielen dann völlig erschöpft ins Bett. Es war einer der schönsten, romantischsten und intensivsten Tage meines Lebens!
Q&A
Zum Abschluss habe ich mir ein kleines Q&A überlegt. Ich habe dabei vor allem Fragen gewählt, die ich mit anderen Bräuten besprochen habe oder einer bereits verheirateten Braut vor meiner Hochzeit gerne gestellt hätte. Natürlich ist die Antwort oft schlichtweg meine persönliche Meinung und letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden.
Wie lange habt ihr eure Hochzeit geplant?
Von der Verlobung bis zum Hochzeitstermin sind 14 Monate vergangen. Obwohl wir recht zügig nach der großen Frage mit der Planung begonnen hatten, dauerte es natürlich eine Weile bis wir in etwa den Rahmen unserer Hochzeit festgelegt hatten. Zudem waren sehr viele Locations schon über ein Jahr im Voraus ausgebucht. Wer also ein bestimmtes Datum haben möchte, muss schon sehr früh mit der Suche beginnen. Wir waren nicht auf ein bestimmtes Datum fixiert und konnten trotzdem etwa ein Jahr vorher nur noch zwischen 2 freien Terminen im Sommer wählen. Insgesamt ist ein Jahr für die umfangreiche Planung und Vorbereitung auch sinnvoll. Ich wäre mit weniger Zeit nicht hingekommen.
Stresst die Planung der eigenen Hochzeit und kann man den Hochzeitstag letztendlich genießen ?
Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde dass die Planung nicht stressig war. Sie war teilweise sogar extrem stressig und hat mich den ein oder anderen Nervenzusammenbruch gekostet. Es gibt einfach unendlich viel zu bedenken und zu erledigen. Hochzeit planen ist eben ein Großprojekt und die wenigsten haben Erfahrung mit der Umsetzung von Projekten dieser Größenordnung. Nicht umsonst verdienen Weddinplaner zurecht gutes Geld damit! 😉 Aber: es macht auch ungeheuer viel Spaß und ich möchte diese aufregende Zeit auf keinen Fall missen! Den Tag selber konnte ich dank intensiver Vorbereitungen und dank der Hilfe unserer Freunde und Familien dann absolut genießen. Tipp: Legt einen Zeremonienmeister (in der Regel der Trauzeuge/die Trauzugin) fest. Sprecht den Ablauf vorher gemeinsam durch. Delegiert die Aufgaben an Brautjungfern, Eltern oder Geschwister. Wer seine Gäste nicht um Hilfe bitten möchte, kann sich auch an einen Weddingplaner wenden. Viele übernehmen gern die Koordination vor Ort. Wir haben am Tag selbst die Verantwortung komplett abgegeben und konnten uns so ganz auf uns konzentrieren und unseren Tag genießen.
Hattet ihr eine Wedding Party (Bridesmaids/Groomsmen)?
Da ich ein großer Fan von amerikanischen Hochzeiten bin, dürften natürlich Bridesmaids und Groomsmen nicht fehlen. Abgesehen davon, dass so die engsten Freunde und Freundinnen noch enger in diesen besonderen Tag eingebunden werden, entstehen auch wundervolle Fotos! Wir hatten vier Bridesmaids und vier Groomsmen. Die Mädels sollten sich die Kleider selber aussuchen, da sie die Kosten dafür auch selbst tragen mussten. Ich habe mir einfach gewünscht, dass alle das gleiche Kleid in Farbe und Schnitt ihrer Wahl tragen und sie haben mir diesen Wunsch erfüllt und sogar Kleider in meiner Hochzeitsfarbe ausgesucht! Die Jungs hatten sich für graue Anzüge und schwarze Fliegen und Hosenträger entschieden um sich von dem schwarzen Anzug des Bräutigams abzuheben. Wir haben dann für die Mädels kleine Sträuße bestellt und für die Jungs gab es Ansteckblumen.
Wieviele Gäste hattet ihr und wie habt ihr das mit Anreise und Abreise der Gäste geregelt?
Wir haben mit 55 Gästen gefeiert. Glücklicherweise kamen alle aus der näheren Umgebung, sodass niemand mehr als 45-60 Minuten Autofahrt vor sich hatte. Da wir in einem Hotel geheiratet haben, konnten die Gäste sich zu besonderen Konditionen aber auch ein Zimmer buchen. So könnten sie sich die späte Heimreise am Abend sparen.
Wie habt ihr das Budget für eure Hochzeit festgelegt?
Ein Budget festzulegen halte ich für extrem wichtig. Außer ihr seid gut betucht und es ist egal was die Hochzeit letztendlich kostet. Ansonsten kann das sehr schnell ausufern und man verliert den Überblick. Gemein ist, dass man in der Regel vorher gar keine Ahnung hat was denn ungefähr die Location oder die Torte oder der Fotograf kosten. Wir haben daher zunächst ein grobes Gesamtbudget festgelegt und die einzelnen Kostenpunkte wie Location, Dekoration, etc. notiert. Wir haben außerdem einen Ordner angelegt, in dem wir alles abgeheftet haben und eine Exceltabelle erstellt, in die wir nach und nach alle Kosten eingetragen haben. So behält man die Kostenentwicklung gut im Auge.
Gibt es irgendetwas dass du heute anders machen würdest?
Unser Tag war einfach großartig und unvergesslich! Wenn ich heute, über drei Jahre später daran zurück denke, Fotos anschaue oder unsere Musik höre, kommen mit immer noch die Tränen vor Glück! Eine Sache gibt es allerdings, die ich jeder zukünftigen Braut ans Herz legen möchte: Natürlich trägt jedes noch so kleine Detail am Ende zu einem gelungenen Tag bei. Bedenkt aber auch, was euch nach der Hochzeit von diesem Tag bleibt: Erinnerungen, Fotos/Videos und eure Ringe. Von diesen Dingen zehrt man für immer. Wir hatten eine tolle Fotografin, die wir allerdings nur für Trauung, Sektempfang und Shooting gebucht haben. Heute würde ich für Fotos und Videos ein noch größeres Budget einplanen und lieber an anderer Stelle das Budget dafür ein wenig kürzen. Perfekt wäre auch ein professioneller Videograf! Wenn ihr könnt, lasst eure Hochzeit vom Getting Ready bis zum letzten Tanz fotografieren und filmen. Eine Hochzeitsreportage und ein Hochzeitsvideo sind unglaublich tolle Erinnerungen!
First look – Ja oder nein?
Das ist eine sehr individuelle Entscheidung und ich finde beides hat Vor- und Nachteile. Der First Look findet vor der Trauung statt. Dabei treffen sich Braut und Bräutigam zum ersten Mal an ihrem Tag ganz allein ohne Gäste, Pfarrer oder Standesbeamten. Lediglich der Fotograf ist anwesend um diesen intimen Moment festzuhalten wenn der Bräutigam zum ersten Mal seine Braut sieht. Ich bin überzeugt, dass man diesen Moment sehr genießen kann, da man nicht von der aufregenden Situation oder den Gästen abgelenkt wird und ganz für sich ist. Wir haben uns jedoch für die klassische Variante entschieden, da es in meiner Vorstellung einfach so ablief, dass mich mein Vater den Gang entlang führt und Mr_Ker mich hier zum ersten Mal im Kleid sieht! Schließlich entstehen auch hierbei tolle Bilder und Mr_Ker hatte Tränen in den Augen als ich mit langsamen Schritten näher kam!
Wo und wie habt ihr geheiratet?
Wir haben in einem Hotel in der Nähe von Bonn geheiratet. Das Hotel liegt in einem Wald und hat eine wunderschöne parkähnliche Außenanlage. Für Hochzeiten kann man einen Festsaal mit eigener Sonnenterasse mieten. Ideal für den Sektempfang! Das Hotel ist eine Außenstelle des Standesamtes, sodass man sich dort im Festsaal auch trauen lassen konnte. Der große Vorteil: Man kann den Saal ganz nach den eigenen Wünschen herrichten und dekorieren. Die Trauung kam einer freien Trauung gleich und war sehr persönlich mit eigener Musik, unserer Geschichte, vorgetragener Texte unserer Trauzeugin und einer Sandzeremonie.
Was gab es zu essen?
Wir haben nach der Trauung einen Sektempfang mit Häppchen veranstaltet, damit die Gäste den ersten aufkommenden Hunger etwas stillen konnten und natürlich, damit der Sekt in der Sonne nicht gleich so reinknallt 😉 Für den Sekt haben wir zudem eingelegte Hibiskusblüten gekauft und das Hotel gebeten diese auf die Sektgläser zu verteilen. Die Blüten färben den Sekt pink und durch die Kohlensäure und die Blüte am Boden der Sektgläser entstand so ein wunderschöner Effekt. Wir hatten natürlich nicht unendlich viele Blüten, aber soviele, dass jeder mindestens einen Hibiskussekt trinken konnte. Die Blüten gibt es in der Weinabteilung einiger Supermärkte oder auch über Ebay und Amazon.
Am Abend gab es Buffet. Ich finde zwar ein Menü festlicher, aber mir war wichtiger , dass jeder essen kann was er mag. Zum Essen gab es Wasser und Softgetränke sowie ausgewählte Weine und zum lockeren Teil des Abends Cocktails. Um Mitternacht gab es als kleines Highlight dann eine vier-stöckige Hochzeitstorte, welche mit Tortenfontänen und passender Musik in den Saal gefahren wurde. Zu diesem Zeitpunkt war das Abendessen schon etwas gesackt und die Gäste hatten wieder Platz für die Torte.
Wie sah eure Deko aus?
Ich habe mich für ein beeriges Pink als Hochzeitsfarbe entschieden. Diese Farbe tauchte in der Papeterie und auch in der Deko in Form von Blumen und Bändern immer wieder auf. Auf den runden Tischen standen 1 Meter hohe silberne Kandelaber, drumherum jeweils kleine Vasen mit Pfingstrosen und rosafarbenen und pinken Hortensien. Die Menükarte war in die passende farbige Serviette eingeschlagen und mit einem Satinband fixiert. Wichtig waren mir auch weiße Stuhlhussen.
Gab es Gastgeschenke?
Als ich auf Pinterest ein Bild von Cakepops im Braut und Bräutigam Look entdeckte war klar: Die muss ich haben! Da ich gerne backe, habe ich dann vorher einige Probeläufe gestartet und die Gastgeschenke dann in der Woche vor der Hochzeit gebacken, verziert und in Folie verpackt und mit Schleife und „Schön dass du da bist“- Anhänger verziert.
Lohnt sich die ganze Mühe selbstgemachter Deko ?
Keine Frage, es war unendlich viel Arbeit. Ich erkenne als Gast sofort, wenn sich das Brautpaar Mühe gegeben hat. Das beginnt bei liebevollen kleinen Details und geht bis zum Ablauf des Tages. Aus meiner Sicht trägt dies ungemein zur Stimmung der Gäste und zur Atmosphäre bei. Die Gäste haben sich für die vielen liebevollen Details bedankt und ich habe viele liebe Komplimente bekommen!
Was war der schönste Moment?
Der ganze Tag war einfach unglaublich intensiv und unvergesslich schön. Aber der schönste Moment war der, als mein Papa mich nach dem Einzug an Mr_Ker übergeben hat. In diesem Moment habe ich die Rührung und Anspannung meines Papas gespürt und auch Tränen in den Augen meines Mannes gesehen. Dieser Moment warso intensiv und emotional!
Gab es Pannen?
Egal wie sehr man plant oder sich den perfekten Tag wünscht, ich kenne keine Hochzeit ohne Pannen. Auch bei uns gab es sie: Vor dem Einzug startete die Musik zu früh und wurde wieder abgebrochen, die Hochzeitstorte war mit Efeu dekoriert obwohl ich deutlich gesagt hatte, dass ich kein Efeu wollte, bei der Trauung wurde immer das gleiche Lied gespielt obwohl wir drei verschiedene Lieder für Einzug, Ringtausch und Auszug ausgesucht hatten und als wir am Abend Luftballons mit Wunderkerzen steigen lassen wollten, stiegen diese nicht auf weil die Wunderkerzen zu schwer waren… Aber: das interessiert euch am Tag selber nicht halb so viel wie ihr vorher dachtet. Ihr seid zu sehr damit beschäftigt euren Tag zu genießen als dass ihr euch von diesen Kleinigkeiten die Laune verderben lassen würdet. Ihr habt gerade den Mann eurer Träume geheiratet und all diese kleinen Dinge sind plötzlich nicht mehr so wichtig.
Wo habt ihr euren Honeymoon verbracht?
Wir haben unseren Honeymoon in den USA und Mexiko verbracht. Zuerst waren wir drei Tage in Las Vegas, danach zwei Tage in Los Angeles und abschließend neun wundervolle Tage in einem Honeymoon Hotel in Cancun zum entspannen. Es war die tollste und abwechslungsreichste Reise, die wir je gemacht haben! Das Honeymoon Diary findet ihr hier: Teil I / Teil II.
Habt ihr noch weitere Fragen? Lasst es mich gerne über die Kommentarfunktion wissen!
CREDITS:
Fotografin: Eileen Gruschka
http://www.eileengruschka.de
Location: Waldhotel Rheinbach
http://www.waldhotel-rheinbach.de
Brautkleid: Benjamin Roberts 2012 Collection
gekauft bei Cecile
http://www.cecile.de
Ich würde dich jeden Tag wieder heiraten bzw. bin mir sicher, dass ich dich eines Tages erneut heiraten werde! 😍😍😍
Lieber Hochzeitszwilling ich musste gerade ein Tränchen verdrücken. Es war so eine tolle und aufregende Zeit unsere großen Tage gemeinsam vorzubereiten.
Das du dir jetzt deinem Traum vom Blog erfüllt hast freut mich sehr und ich bin gespannt was noch alles kommt. Schade, dass uns so viele Kilometer trennen.
😘 Dein Zwilling
Autor
Das kann ich nur zurückgeben! Freue mich so, dass du zum Lesen vorbei gekommen bist! <3 Hoffe wir finden nächstes Jahr ein freies Wochenende um euch in Berlin zu besuchen! :*
SO ein wunderschöner Beitrag! Mit viel Liebe, das merkt man 🙂 und ganz wunderbare Bilder. Küsschen, Kati
Autor
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar!😍 Freut mich sehr, dass dir der Artikel gefällt! Hoffe ich kann bei dir bald ähnliches lesen!
Liebste Grüße💋
Mrs_Ker
Es War ein wunderschöner Tag.Und jedes Jahr um diese Zeit denke ich daran zurück .Es War eine unbeschreiblich Schöne Hochzeit.Ich liebe euch .Ma
Die Bilder sind Hammer!!! Du siehst wundervoll aus! Und Glueckwunsch!!!
thedaydreamings.blogspot.com
Autor
Vielen Dank Liebes! <3
Oh! WOW, WOW, WOW! Ich bin so verliebt in die tollen Bilder! Du warst eine wunderschöne Braut und ihr seid ein tolles Paar.
Dein Blog ist einfach ein Traum, ich bin begeistert von dem Design, Liebes!
Ganz liebe Grüße! <3
Autor
Oooh vielen lieben Dank! 😍 Freue mich wahnsinnig über deinen süßen Kommentar!
Liebste Grüße
Mrs_Ker
Wunderschön geschrieben und toller Blog
Liebe Grüße Isabelle alias adel.von.bronnenstein
Meine Liebe, so ein schöner Beitrag, so toll geschrieben und so traumhafte Bilder! Du wunderschönste Braut!
Danke, dass du diese Momente mit uns teilst!
Liebe Grüße, Jenni
Autor
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Freut mich sehr, dass dir der Post gefällt!😘
Liebste Grüße
Mrs_Ker
Liebe Verena, vielen Dank für diese bezaubernde Inspiration. Viele meiner Kunden haben mich bereits darauf angesprochen. Ich wäre so gerne mit dabei gewesen. Ich freue mich auf weitere Deiner Einträge. 🙂
http://jenny-egerer.com/gallery/hochzeitstagebuch-von-verena/
Autor
Vielen Dank liebe Jenny! So ein Kompliment von dir freut mich ganz besonders! 🙂 Liebste Grüße ❤️
Danke für diesen ausführlichen Bericht, das klingt wirklich nach einem traumhaften Tag. Die Fotos sind einfach nur wunderschön und ihr seht so glücklich aus 🙂
Liebe Grüße, Milli
(http://www.millilovesfashion.de)
Autor
Vielen Dank liebe Milli! Es war auch wirklich ein ganz toller, unvergesslicher Tag! 🙂
WOW – einfach nur wow. Du siehst aus wie eine Prinzessin und deinem Bericht nach zu urteilen war die Hochzeit einfach der Wahnsinn <3
Hab einen wunderschönen Tag <3
Liebste Grüße
Sassi